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Jumbo Koi

Wahrscheinlich jeder  Koiliebhaber träumt davon einen kleinen Koi zum grossen “Jumbokoi” über 80 cm heranzuziehen. Realistisch betrachtet wird dies in Deutschland  aber wohl eher die Ausnahme bleiben, da die natürlichen Gegebenheiten  und Vorraussetzungen wahrscheinlich immer fehlen werden.

Dies fängt bei den vorhandenen Koiteichen und den daraus resultierenden  fehlenden Vorraussetzungen für eine Jumbokoi-Aufzucht an.

Desweiteren fehlt auch meistens die “Basis”, d.h. - die Elterntiere müssen schon  sehr gross sein, sonst fehlen die genetischen Vorraussetzungen.

In Japan werden die kleinen Koi von den dortigen Züchtern im Alter von 4-5 Monaten nicht nur nach Zeichnung, sondern auch bereits nach Wachstumspotential selektiert. Das setzt natürlich das fundamentierte  Wissen - die Erfahrung, sowie ein extrem geschultes Auge vorraus, um die spezifischen Merkmale eines “Jumbos” bei solch kleinen Koi überhaupt  schon zu erkennen.

Zu den normalen Selektionen bezüglich Farbe usw. kommen die Selektionen  der Grösse. Diese setzen sich dann jedes Jahr fort, um die grösstmöglichen Koi zu züchten.

Die Koizüchter handeln hier natürlich auch aus geschäftlichen  Gesichtspunkten, da grössere Koi auch mehr Einkommen für den Koizüchter  bedeuten.

Die Grenze zwischen “Geld verdienen” und “Geld verlieren” bei der Zucht von Jumbokoi liegt bei ca. 80 cm Grösse.

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten überlegen sich viele Züchter ob sie  diese Koi dann weiterhin aufziehen, um noch über 80 cm Grösse zu  erreichen.

Diese magische Wachstumsgrenze - über 80 cm - , erreichen nicht einmal 1 Prozent eines Jahrganges.

Für die Koizüchter bedeutet ein weiteres Aufziehen dieser Koi enorme Anstrengungen in sehr kostenintensiven Anlagen.

Es sind sehr grosse Naturteiche erforderlich, enorme Futtermengen, eine grosse Anzahl Behandlungsmittel, - usw. usw.

Wichtigste Vorraussetzung für die Zucht eines Jumbokoi ist alleine schon der  Besitz von mehreren Jumbokoi-Elterntieren, die diese genetische  Veranlagung an die Koibrut weitergeben können, und diese Elterntiere sind auch in Japan bei nur wenigen Züchtern vorhanden.

Einige Jumbos werden dann aber über einen Meter lang. Uns ist es gelungen  einige dieser Jumbos über 80 cm in Japan erstehen zu können, auch Koi von über einem Meter schwimmen mittlerweile bei uns.

Die Züchter versuchen aus Ihren Elterntieren immer dann die nächste Generation heranzuzüchten.

Erfolgreich sind hier die Versuche der Koizüchter Sakai (Matsunoske-Blutlinie), den Magoi mit bei der Zucht zu verwenden. Dieser “Koiurtyp” hat einen gewaltigen Körperbau bei gleichzeitigem elegantem Erscheinungsbild und  kraftvoller Ausstrahlung.

Desweiteren sind Züchter und Koifarmen wie Hirasawa - Marudo€ - Ogata - Momotaro - Marusei und Sakai bekannt. Einige davon im Niigata  Gebiet - andere bei Hiroshima bzw. Okayama.

Koivarietäten wie z.B. Kikusui, Yamatonsihiki, oder auch Beni Kikokuryu usw. sind von der Jumbokoi-Zucht bezüglich Ihrer genetischen Veranlagung schon fast  ausgeschlossen.

IMG_0280.JPG                                     CremeChagoi.jpg

Gerade als Jumbokoi, aber auch wegen Ihrer Beliebtheit, sind die Gosanke und die Utsuri Varietäten die wohl teuersten Koi.

Die Grösse dieser Jumbos - ihre Körperform - verbunden mit Ihrer Zeichnung  und Hautqualität, sind hierbei die wichtigsten Faktoren für Ihren Wert.  Dies stellt mitunter die höchste Kunst der Koizucht dar, und diese  perfekten Jumbokoi sind dann fast unbezahlbar.

Aus genetischer Veranlagung heraus, wächst da die Gruppe der einfarbigen  Koi sog. Kawarimono, wie beispielsweise Kigoi - Karachigoi - Chagoi,  oder auch Ochiba Shigure schon etwas einfacher zu Jumbos heran.

Eine neue Varietät - der sog. Koyo hat sich nun in die Reihe der schnell wachsenden Koi eingereiht.

Mittlerweile gibt es schon einige Jumbo-Koyos.

Sehr entscheidendend für den Erfolg der Aufzucht von Jumbokoi sind sog.  Mudponds (Naturteiche in Japan), die fast aussehen wie ein trüber  schlammiger Badesee. Der Name und die schlammartige Färbung dieser  Mudponds kommt daher, dass diese Seen einfach in Tonerde - Schlamm (Mud) liegen. Diese Tonerde löst sich permanent im Wasser auf. Das ergibt  diese schlammartige manchmal auch gelbliche Färbung des Teichwassers.

In diesen Mudponds werden die Weichen schon früh für sog. Tategoi (Koi mit Zukunftspotenzial) gestellt.

Die Wassertiefe - Wassertemperatur - Sonnenlicht und die örtliche Lage spielen eine Rolle.

Als Faustformel kann hier gesagt werden, je mehr Wasser bei gleichem Besatz desto mehr Wachstum ist möglich.

Bei 2 jährigen Koi kann dies eine Differenz innerhalb einer Saison von ca. 15 Zentimetern ausmachen.

Die japanischen Züchter achten deshalb sorgfältig darauf, immer die richtige Anzahl pro Teich einzusetzen.

Der Höhepunkt für jeden japanischen Züchter ist dann jedes Jahr das  “Abfischen”, auf Japanisch “Ikeage” genannt, das immer zwischen Oktober und November stattfindet.

Anhand der Besatzdichte kann ein Experte schon erkennen welche Qualität im  jeweiligen Teich aufgezogen wird. Je weniger Koi - desto höher die  Qualität.

Der japanische Züchter Ippinya, hält seine Koyo-Tategoi in einem Teich von ca. 2500 m² mit nur insgesamt 50 Jumbos.

Oder auch als Beispiel “Otsuka” - hier sind es ca. 6000 m² Wasserfläche mit  insgesamt nur 120 Koi, die ca. sechsmal täglich gefüttert werden.

Bei 2 jährigen Tategoi ist es manchmal schwer vor dem Einsetzen in den  Mudpond bei dem einen oder anderen Tier das Geschlecht einwandfrei zu  erkennen. Einige Züchter - wie z.B. Aoki setzen deshalb Barsche in den Teich, die im Falle eines Ablaichens der Koi, die entstehende Brut dann auffressen. Dies hat zur Folge dass das Wachstum der Koi nicht negativ  durch die Brut beeinflusst wird.

Manche Züchter wie z.B. Maruyama verzichten beim sog. Abfischen ihrer Tategoi gänzlich auch auf den  Einsatz von Schleppnetzen, um keine Verletzungen der Koi an Afterflosse oder Rückenflossen zu riskieren

Die Tiere mit dem Kescher aus den Teichen zu fangen ist zwar extrem  kraftraubend und zeitintensiv, bewahrt aber die wertvollen Tiere vor  Verletzungen.

Der Züchter Maruyama zieht seine Kohaku nur bis zum Alter von 3 Jahren auf, hier steht alleine die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund.

Der Aufwand für die Aufzucht bei Maruyama für ältere Kohaku zum Jumbokoi  wäre sehr hoch, und “Gosanke” von dieser Qualität von Maruyama wären  dann preislich nahezu unbezahlbar.

Über fehlendes Wachstumpotenzial zum Jumbo müssen sich Besitzer von  Maruyama-Koi keine Sorge machen, das Potenzial zum Jumbo ist  zweifelsfrei vorhanden.

3 jährige Koi von Maruyama sind schon ca. 60-70 cm gross, die Elterntiere sind allesamt Jumbo über 80 cm, so dass das Potenzial wohl zweifelsfrei in der Blutlinie vorhanden ist.